Warum die Entwicklung von Städten die Innovation von Mobilität vorantreibt.
Urbanisierung ist einer der meist transformierenden Trends des 21. Jahrhunderts. Schon 2008 war es soweit: erstmals lebten weltweit mehr Menschen in Städten, als am Land. Städte sind dominierend wenn es um nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Entwicklung und Wohlstand geht. Das gilt sowohl in entwickelten Staaten als auch in Entwicklungsländern. Schon jetzt leben 54 Prozent der Weltbevölkerung (4 Milliarden Menschen) in Ballungsgebieten. Bis zum Jahr 2030 werden 2 Milliarden Menschen in Städte gezogen sein und damit werden innerhalb eines Jahrzehnts 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Zudem wächst nun auch die Zahl der Megacitys. Es sind dies Städte mit 10 Millionen oder mehr Einwohnern. Schon heute lebt etwa jeder 8. Mensch in einer der rund 30 Megacitys. Ihre Anzahl wird nach Prognosen der UN bis zum Jahr 2035 auf fast 50 steigen.
Die schiere Größe der Megastädte stellt eine gewaltige Herausforderung in Bezug auf Infrastruktur, Lebensqualität und Nachhaltigkeit – und in Bezug auf die Mobilität dar.
Wenn nichts mehr geht, was dann?
Konsequenz aus der skizzierten Entwicklung ist – neben vielen anderen Herausforderungen – dass die Infrastruktur in den meisten Städten der Welt an ihre Grenzen stoßen wird. Verkehrsstaus mit schwerwiegenden, negativen Folgen in Form von Zeitverlust, erhöhtem Kraftstoffverbrauch und enormen Emissionen sind bereits heute eines der schlimmsten Probleme in Städten.
So verliert der Durchschnittsbewohner von Los Angeles etwa 81 Stunden im Jahr im Stau. Doch wer glaubt, dieses Problem ist aktuell noch fern von uns, der irrt: Schauen wir nach Deutschland so verloren BerlinerInnen schon 2018 stauend ganze 6 Tage Lebenszeit (oder 154 Stunden) aufs Jahr gerechnet.
Was nun? Als Initiatoren des „Urban Air Mobility Projects“ sehen wir diese Problemstellung als einen der Hauptgründe an „in die Luft zu gehen“. Der Traum der städtischen Luftfahrt ist für uns kein Traum mehr, denn eines ist klar: Es braucht effiziente und nachhaltige Mobilitätslösungen für die Zukunft – gerade in Städten. Vertikale Mobilität mittels AAVs (Autonomous Aerial Vehicles) – kurz Flugtaxis – sind eine der Lösungen der Verkehrsprobleme.
In die Luft gehen und Raum schaffen
Der Einsatz von Fluggeräten im städtischen Bereich und somit die Eröffnung der 3.Dimension (Expertensprech: 3D-Mobilitätskonzepte) bringt auch baulich, infrastrukturell eine „Entspannung“ für den urbanen Raum. Experten sind sicher, dass Städte dadurch wieder „entzerrt“ werden können, weil weniger neue Straßen gebaut werden müssten und dafür mehr Lebens- und Erholungszonen geschaffen werden können. Solcherart können dichte, innerstädtische Lagen entspannt werden, was für die gesamte Planung einer Stadt oder großer Stadtteile völlig neue, attraktive Möglichkeiten bringt.
Abseits der VTOL (Vertical take-off and landing) Vorteile die sich auf dem Fliegen selbst ergeben, hat der Elektroantrieb einen zusätzlichen Pluspunkt: Er ist eine effektive Option CO2-neutralen Transport zu ermöglichen.
Warum Flugtaxis genau jetzt, genau richtig sind?
Es sind drei wesentliche Gründe, warum das Konzept der autonomen Flugtaxis genau zum richtigen Zeitpunkt kommt:
Durch den elektrischen Antrieb sind eVTOL (= electrical Vertical take-off and landing) billiger. Der Betrieb eines städtischen Lufttaxis mit Strom ist kostengünstiger als der Betrieb, z.B. eines herkömmlichen Hubschraubers mit Kerosin. Hinzu kommt, dass elektrische Antriebsstränge aufgrund ihrer Einfachheit eher geringe Wartungskosten haben. Mit zunehmender Energie- und Leistungsdichte werden die Fluggeschwindigkeiten und –distanzen von Air Shuttles deutlich zunehmen.
Die autonome Flugtechnologie (AAV) ist der zweite Faktor, der die Betriebskosten senken wird, denn: Piloten sind überflüssig. Der zusätzliche freie Sitz kann in jedem Fahrzeug für Passagiere oder Beladung genutzt werden.
Der Ausbau der 5G-Kommunikationsnetze ist ein technologischer Enabler für die Realisierung von Lufttaxis. 5G lässt jene ultrapräzise Navigation zu, die für die städtische Luftmobilität erforderlich ist.
Eine solch disruptive Entwicklung kann natürlich nicht über Nacht umgesetzt werden. Regulatoren, Gesetzgeber und auch das Entwickeln eines attraktiven Kundenerlebnisses werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.