Projekt: Wiener Rad WG / Ideenwettbewerb / 2013
Auszeichnung für das Projekt Wiener RAD-WG
Projektwebsite mit allen Infos und Materialien: "Rad WG"
Aus 235 Ideen wurde im Wettbewerb Cycling Affairs das Konzept für eine Wohngemeinschaft für Fahrräder von der Jury als Siegerprojekt gewählt. Die RAD-WG vereint die Ansprüche auf Sicherheit und Komfort für das Abstellen von Fahrrädern mit dem Mensch verbindenden Gedanken, sich in der Nachbarschaft selbst zu organisieren und einen Raum, Zeit und handwerkliche Fähigkeiten zu teilen.
“Die RAD-WG ist ein Beziehungsprojekt zwischen Radfahrerinnen und ihren Rädern. Wer sein Rad täglich nutzt, möchte sich sicher sein, dass es an dem Ort und in dem Zustand ist, in welchem es abgestellt wurde” weiß Josef Lueger aus eigener Erfahrung zu berichten.
Die Idee aktiviert leerstehende Lokale in der Erdgeschoßzone. Dabei organisieren sich RAD-WGs selbst im Grätzel, im Einzugsbereich von wenigen Baublöcken, um ein aufgelassenes Geschäft oder Nebenräume zu mieten, instand zu setzen und zu betreiben. ”Die RAD-WG verbindet die Radfahrerinnen in der Wohn- und Arbeitsumgebung und wird zu einem Treffpunkt in der Nachbarschaft. All das was eine Wohngemeinschaft ausmacht ist auch hier beabsichtigt, nämlich die Selbstorganisation und das Zusammentreffen verschiedener Lebensmodelle” sagt Lisa Schmidt und unterstreicht den Mehrfachnutzen des Siegerprojektes.
Zusätzlich zum Raum braucht es ein kontrolliertes Zutrittssystem mit Chip und Datenvernetzung, damit über ein App ersichtlich ist, ob sich am Zielort vielleicht auch eine RAD-WG befindet und noch ein Einstellplatz frei ist. „Wir wollen das Modell selbstorganisierter Gruppen möglichst flächendeckend auf ganz Wien ausbreiten. Davor müssen die technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen von der Idee zu einem verlässlichen Produktweiterentwickelt werden. Da Fr. Vzbgm. Renate Brauner und Bettina Leidl von Departure die Startphase unterstützen wollen, ist mit einer Realisierung der ersten beiden Pilot RAD-WGs noch heuer zu rechnen“, blickt Jan Hosa optimistisch in die Zukunft.
Entstanden ist die Idee der RAD-WG bei einem gemeinsamen Frühstück der drei Protagonisten, offensichtlich inspiriert von einem Fahrrad in der Auslage des kleine Frühstücklokals im 2. Bezirk. Dass die erste Kooperation gleich zum Siegerprojekt geführt hat löst natürlich große Freude aus und einen Motivationsschub für die Umsetzung der Idee.